In der Berufsfachschule für Physiotherapie und Massage ist vor ein paar Wochen „Gert“ eingezogen. Er wohnt in einem Koffer und kann einen jungen Menschen mit wenigen Griffen in einen alten Menschen verwandeln.

Die Rede ist von „Gert“, einem Alterssimulationsanzug. Er besteht aus verschiedenen Komponenten, die einem erlauben am eigenem Körper zu erfahren, wie es sich anfühlt plötzlich um Jahrzehnte gealtert zu sein.

Einige Schüler:innen der Physiotherapie-Abschlussklassen kamen schon in den Genuss und zogen sich Gewichtsweste, Gewichtsmanschetten an Unterarmen und Beinen, sowie Gelenksbandagen an, die die Beweglichkeit in den Gelenken stark einschränken.

Dazu kamen noch weiche Schuhe, die keine Abrollphase mehr zulassen, eine Halskrause, spezielle Handschuhe sowie Brille und Gehörschutz.

Wem das noch nicht reicht, kann sich noch Atemnot verschaffen, indem er eine Rippenbandage fest um den Oberkörper zieht und eine Nasenklemme, die einen kaum noch Luft holen lässt. Oder sich im Display zum Gehörschutz einen der verschiedenen Tinnitusarten aussuchen.

Natürlich durften die angehenden Physiotherapeuten in diesem Anzug dann verschiedenste Alltagsbewegungen und Übungen durchführen. „Jetzt kann ich endlich nachvollziehen, warum ältere Leute so komisch gehen. Ich glaube, ich hör auf zu rauchen. Was hast du gesagt?“ waren einige Kommentare die daraufhin zu hören waren.

Unser Dank geht an die Marie-Hack-Stiftung die aufgrund Ihrer großzügigen Spende die Anschaffung des Simulationsanzuges möglich gemacht hat und damit ins besondere blinden und sehbehinderten Schülern:innen ermöglicht theoretisches Wissen am eigenen Leib zu erfahren.

Text: 
Sophie Pflamminger
Berufliches Schulzentrum