Nach der coronabedingten Pause konnte endlich wieder ein Intensivkurs für Mitarbeiter:innen zum Thema Orientierung & Mobilität und Lebenspraktische Fähigkeiten stattfinden. Vom 2. – 6. Mai 2022 hatten zwei Kolleginnen und ein Kollege Gelegenheit, sich sowohl praktisch als auch theoretisch und vor allem intensiv mit O&M und LPF zu befassen.

Der theoretische Teil des Intensivkurses umfasste u.a. Informationen zu Sinnesphysiologie, Audiologie und Begriffsbildung. Theoretische Grundlagen zur Vermittlung von blindenspezifischen Techniken und die Auseinandersetzung mit ophthalmologischen Gutachten wurden besprochen. Zentrum der praktischen Erfahrungen war die Selbsterfahrung mit der Augenbinde und der Simulationsbrille. Im Vordergrund stand der Wunsch, wieder persönlich wahrzunehmen, welche Erschwernisse der Alltag für blinde und sehbehinderte Menschen bereithält.

Beim Frühstück, Mittagessen oder dem Backen einer Pizza – konnten diese Erschwernisse, aber auch die Möglichkeiten auf sehr unterschiedliche Art und Weise erlebt werden. Ebenso erging es den Teilnehmer:innen im Bereich O&M. Gleiten an der Wand, die Raumerkundung oder das Ausrichten und freie Gehen waren echte Herausforderungen. Ob Vorstellungsvermögen, sensorische Wahrnehmung, technisches Geschick oder räumliche Orientierung –immer war da auch der „Aha-Effekt“. Viele Techniken wurden vermittelt und konnten praktisch ausprobiert werden. Viele Gedanken wurden ausgetauscht und wieder neues Verständnis für die Schüler:innen und deren Bedürfnisse gewonnen. 

„Hätte ich nicht gedacht, dass die Technik funktioniert.“ „Habe ich mir nicht so schwierig vorgestellt.“ „Das habe ich völlig unterschätzt.“ „Alles ist schon recht anstrengend, aber toll, dass man das schaffen kann.“

Wenn nun der Gruppenalltag wieder mit Spannung, neuen Ideen und Vorfreude erwartet wird, dann hat der Intensivkurs 2022 sein Ziel erreicht. Wenn nun der Gruppenalltag wieder mit Spannung, neuen Ideen und Vorfreude erwartet wird, dann hat der Intensivkurs 2022 sein Ziel erreicht. Eine Fortbildung ist nur so gut, wie die Mitmachbereitschaft und das Interesse der Teilnehmenden groß sind. 

Sie waren sehr groß. Danke schön.

Text: Reha-Bereich

 

Unsicherheiten überwinden - der erste Schritt auf die Rolltreppe 
Eine Frau mit Simulationsbrille betritt in Begleitung ihrer Lernpartnerin eine Rolltreppe im Einkaufszentrum

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Das Ausnutzen des vorhandenen Sehvermögens zwingt hin und wieder auch zu unbequemen Körperhaltungen
Eine Frau mit Simulationsbrille reibt in gebückter Körperhaltung Käse mit einer Küchenreibe

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Manchmal steckt die Tücke im Detail
Eine Frau mit Simulationsbrille erkundet mit ihrem Lernpartner die Gepäckschließfächer

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Gemeinsames Frühstück – gemütlich, aber auch anstrengend
Ein gedeckter Frühstückstisch, die Hände von zwei Personen greifen gleichzeitig nach der Butterdose

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Probieren geht über Studieren – Selbsterfahrung mit der Simulationsbrille am Busbahnhof
Junge Frau erkundet mit Simulationsbrille das Leitsystem am Busbahnhof. Ein Kollege leitet sie an.

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