Der Sport in der Evangelischen Jugend in Bayern (ej-Sport, dem unser bbs nürnberg auch angeschlossen ist) hat seit über einem Jahrzehnt eine Partnerschaft mit dem 1. FC Nürnberg, der TSV Maccabi Nürnberg ist aktives Mitglied bei ej-sport. Gemeinsam wollen beide Vereine mit dem Jenö-Konrad-Cup und einer Projektwoche gegen „Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit im Sport“ Werte transportieren und Vorurteile abbauen. „Die Nürnberger Stadtgeschichte ist auf unselige Weise mit dem Nationalsozialismus verbunden, deshalb ist es essentiell, sich mit der deutschen Geschichte dieses schwarzen Kapitels auseinanderzusetzen“.

Im Frühjahr 2018 erhielt ich eine Ausschreibung zum Jenö-Konrad-Cup, der in Erinnerung an den Torhüter des 1. FCN bereits zum zehnten Mal durchgeführt wird.

Wäre sicher schön gewesen, hätten wir mit einer Mannschaft aus dem bbs nürnberg starten können, Spielermaterial mit Potential ist unter den Jugendlichen im Förderzentrum genug vorhanden. Leider aber befinden sich die 10. Klassen zu der Zeit auf Abschlussfahrt.

Weitere Informationen und verstärkter Email-Verkehr ließen uns aber trotzdem weiterhin am Ball bleiben, denn es geht nicht nur ums Kicken.

Es wurde eingeladen zu einem runden Tisch zu gemeinsamen Überlegungen im Vorfeld des Turniers, um zu diskutieren und überlegen, wie sich eine geplante Projektwoche über Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit im Sport“ an den beteiligten Schulen im Detail gestalten könnte.

Die Runde bestand aus

Jo-Achim Hamburger, Vorstand der Israelitischen Kultusgemeinde Nürnberg
Dr. Anatoli Djanatliev, Vorstand TSV Maccabi Nürnberg e.V.
Ilja Schermann, Jugendkoordinator TSV Maccabi Nürnberg e.V.
Bernd Siegler, Club-Historiker und Kurator des Club-Museums
Katharina Fritsch, Leitung Unternehmenskommunikation & CSR beim 1. FC Nürnberg

Zwei Resultate bzw. Wünsche dieser Runde waren:

Besuch der Öffentlichkeitsreferentin beim Club, K. Fritsch mit dem 1.FCN-Historiker in Schulklassen

Einladung der Israelitischen Kultusgemeinde Nürnberg (IKGN) zu einem Besuch mit Führung

Der Besuch von Frau Fritsch mit dem Historiker des 1. FCN und Leiter des Club-Museums, Herrn Siegler wurde dann schnell organisiert und am 25. Juni kamen die beiden in die beiden M-Abschlussklassen von Herrn Cordasco-Strauß und Herrn Wallouch.

„Der 1.Fußballklub Nürnberg geht an Juden zugrunde“

Es folgten Informationen zu Jenö Konrad und seiner Geschichte während seiner Zeit 1930-32 als Trainer des 1.FCN und die Diskriminierung und Verachtung, die ihm plötzlich entgegenschlug, als der Club das Spiel um die Meisterschaft 1931 gegen Bayern München unterlag. Daraufhin verfasste das nationalsozialistische Hetzblatt Der Stürmer die obengenannte Schlagzeile. Konrad spürte wahrscheinlich, dass sich die Stimmungsmache gegen jüdische Mitbürger verschärfen würde und vor allem wollte er „seinem Club nicht schaden“, daher verließ er Deutschland wieder.

https://www.welt.de/politik/deutschland/article113117818/Juedischer-Trainer-aus-Nuernberg-vertrieben.html

„Ich habe nur Schönes über Nürnberg gehört“

Evelyn Konrad, seine Tochter, wurde 2012 zum Spiel gegen Bayern München nach Nürnberg eingeladen, wo in einer Choreografie ihres Vaters gedacht wurde. Danach schloss sich eine Presskonferenz an und Frau Konrad äußerte sich sehr positiv über unsere Stadt, ihr charmantes  Auftreten unterstrich ihre ehrlichen Worte.

Sehr informativ und sehenswert dazu ist dieser Film:

https://www.youtube.com/watch?v=pzHrMvHC2IY

Weitere Informationen:

Besuch der Israelitischen Kultusgemeinde

Im Projekt geht es weiter am 12. Juli. Da besuchen die beiden Klassen die IKGN zu einer Führung.

 

Michael Heuer
F
reiZeitZentrum