Zum sechsten Mal jährt sich der Marathon anlässlich des Welt-Down-Syndrom-Tags, der im Südstadtpark von Fürth gelaufen wird. Es ist zwar nicht eines der größten aller Laufevents der Region, aber trotzdem besonders und einzigartig. Jede der Runden verläuft durch die Grüne Halle am nördlichen Rand des Parks, in der die Stimmung mit Musik und einem bunten Rahmenprogramm immer auf Hochtouren ist. Das gibt den Läuferinnen und Läufern 16 Mal einen besonderen Kick, zumindest dann, wenn Sie die komplette Marathonstrecke absolvieren.

Das bbs ist mit sieben Massagebänken am Start oben auf der Balustrade in der Grünen Halle und hat in den wenigen Pausen die beste Sicht auf die durchziehenden Athletinnen und Athleten: auf Bernd van Trill, der neben seiner Funktion als Sportverantwortlicher des Landkreises und Metropol-Marathons am DJ-Pult steht und auf Anita Kinle, Gründerin des Laufclubs21, die als Hauptverantwortliche es sich nicht nehmen lässt, jeder Platzierten und jedem Platzierten persönlich für den sportlichen Erfolg zu gratulieren.

Auch gab es kreative Verkleidungen zu sehen: Wir sahen ein süßes Rotkäppchen, römische Gladiatoren, Läufer in schottischen Kilts und einen Clown, der barfuß lief und mit rabenschwarzen Sohlen, aber gut gelaunt und fit sein Rennen beendete. Der sportliche Erfolg ist im Einzelfall jedoch mit starken Verspannungen und verkrampften Muskeln erkauft. Die Schülerinnen und Schüler durften sich auch diesmal durchaus als Retter in der Not fühlen, wenn ausgepowerte Läufer zu unserem Empfangstresen humpelten und sich sehnlichst Entspannung wünschten. Hier ging es uns darum, schnell zu verhindern, dass die Muskulatur dauerhaft verkrampft. Aber natürlich waren wir auch für die Läuferinnen und Läufer da, die sich eine ohnehin immer empfehlenswerte Nachwettkampf Massage zur Regeneration wünschten. Im Einzelfall wurde sogar beobachtet, dass nach einer Behandlung manche Teilnehmenden selig einschlummerten.

Das Engagement der Schülerinnen und Schüler der bbs war großartig. Obwohl mit diesem Wochenende die Osterferien starteten, ließ es sich die Klasse P1B nicht nehmen, das Wochenende in der Region zu verbringen, obwohl für manche eine weite Heimreise anstand. „Ich wollte unbedingt bei diesem Event dabei sein“, sagte Mike Hampe. Der Schüler mit starker Sehbehinderung schätzt genau wie die anderen die praktische Erfahrung, die sich bei Massagen nach Wettkämpfen sammeln lassen. Es werden im Vergleich zur üblichen Praxis doch besonders kräftige Muskelgruppen bei den Sportlerinnen und Sportlern behandelt. Zudem sind die therapeutischen Ziele anders: schnelle Regeneration nach sportlicher Aktivität statt grundständigem Aufbau und Mobilisierung von Muskeln nach Krankheit oder Verletzung. Wir haben wieder einmal Gutes getan: Ca. 120 Athletinnen und Athleten haben von unserem Angebot profitiert. Wir danken den Veranstaltern für das tolle Event und unseren Schülerinnen und Schülern für ihr unermüdliches Engagement und die wertvolle Arbeit: Franziska Engesser, Mike Hampe, Merle Kirchner, Carsten Krämer, Juliana Linder, Christoph Plenk, Julian Porsch, Verena Refle, Stefanie Retsch, Adam Schreyer, Felix Wagner und Melissa Wüstner.

Cedomir Djurkin
Projektleiter